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arts décoratifs

Mit neun Fingern, so dachte ich es mir, lebt es sich besser in der Stadt als im Wald. Nachdem ich so viel Natur gesehen habe ist es auch mal an der Zeit für einen kleinen Szenenwechsel, und ich muss sagen, Napier ist das gut gelungen. Bis jetzt die schönste und gemütlichste Stadt, die ich hier erlebt habe, sogar noch besser als Gisborne. Anfangs rechnete ich damit, zwei Nächte zu bleiben, inzwischen bin ich schon eine Woche hier und kann mich noch nicht entschließen, weiterzuziehen. Nicht, dass es noch viel mehr zu sehen gäbe, aber ich mag es, hier ein Eis zu essen oder ein Guiness zu genießen, einfach abzughängen – ist ja schließlich Urlaub.

Als ich ankam gab es in der gesamten Stadt keine Unterkunft mehr, also blieb mir nichts anderes übrig, als mein Auto meine Burg zu nennen und am Strand zu lagern. Natürlich nur da, wo es erlaubt oder zumindest nicht offensichtlich verboten ist. Freundlicherweise hat die Stadt etliche öffentliche Toiletten, und am Touristeninformationszentrum, der i-Site, gibt es sogar die Möglichkeit, für einen Dollar fünf Minuten zu duschen. Herz, was begehrst du mehr?! Diese Stadt ist vollausgestattet, das werde ich so woanders wahrscheinlich nicht vorfinden.

Um die Stadt ein wenig besser kennenzulernen, als einem die touristenorientierten Mitarbeiter der i-Site das gerne zugestehen wollen, habe ich einige Geocaches gesucht und gefunden. Auf die Art wird einem doch einiges mehr gezeigt. Außerdem kann man so auch ein paar Kilometer absolvieren, auf meiner faulen Haut habe ich also nicht allzusehr gelegen. Auch wenn es sich nur um ein kleines Städtchen handelt, habe ich sicherlich jeden Tag im Schnitt meine 15 bis 20km zusammenbekommen.

An Sylvester bin ich ein wenig durch die Wohnhügel gezogen und wurde auf einmal einfach von der Seite angeguckt… Max, den ich irgendwann irgendwo vorher schonmal traf, hat mich  wiedererkannt. Als er mir allerdings später in der Stadt schon wieder über den Weg lief, blieb mir nichts anderes übrig, als ihm ein Guiness auszugeben… jaja, so muss man schon mal dem Alkohol fröhnen.

Apropos Jahreswechsel. Mir wurde erzählt, wie glücklich ich mich schätzen konnte, Napier als Standort für den Sturm auf Neujahr gewählt zu haben, weil in vielen anderen Städten wohl nicht besonders groß gefeiert würde. Nunja, die Stadt versammelte sich also in einem recht großzügig bemessenen Areal, es gab Lifemusik, und kurz nach Mitternacht begann ein etwa zehnminütiges Feuerwerk. Habt Ihr alle mein Handyfoto vom Neujahrsgruß gesehen? Gut, so ungefähr könnt Ihr Euch das vorstellen, nur halt auch in bunt (Feuerwerksaufnahmen mit dem Handy…) Als das Jahr kaum eine viertel Stunde alt war haben sich auch schon alle wieder auf den Nachhauseweg gemacht. Also alles eher beschaulich.

Viel  mehr gibt es nicht zu erzählen. Außergewöhnliche Spinnen habe ich hier nicht gesehen, aber mal ein paar Fotos vom offensichtlichen Standardauto des Landes gemacht, dem Falcon in der Ausführung XR6. Dieses Auto sieht man hier ständig, wenn man noch die anderen Ausführungen und älteren Modelle mitzählte, dann müsste das von der prozentualen Zulassung her locker den Golf in Deutschland überholen.

P.S.: Will jemand ’ne Gitarre haben? Hab hier Mangels ausreichender Fingerzahl eine übrig, an Selbstabholer günstig abzugeben 😀

Cape Kidnappers